ESF-Projekt: DABEI VoG
Mehr als ein Jobvermittler
„Integration ist unser Auftrag, Inklusion das Ziel. Im Mittelpunkt steht immer der Mensch.“ So lautet das Motto von DABEI. Um dies zu erreichen – so die Überzeugung des Sozialbetriebs – gibt es nicht einen bestimmten Weg, sondern viele verschiedene.
Seit Juni 2023 arbeitet Giuliana Michaeli in dem St. Vither Restaurant „An den Linden“ als Küchenhilfe. Die Arbeit macht ihr sehr viel Spaß.
Zuvor war sie vier Jahre bei DABEI. Dort hat sie die Chance bekommen, herauszufinden, welcher Beruf ihr Spaß macht, wo ihre Talente liegen und wie sie auf dem Arbeitsmarkt Fuß fassen kann. „Mit 18 wusste ich nicht, wo die berufliche Reise hingehen soll. DABEI hat mir den Raum dafür gegeben, dies herauszufinden“, erklärt die heute 24-Jährige.
Nach einem von DABEI vermittelten Praktikum in dem Restaurant folgte ein fester Arbeitsvertrag. „Gerade in Zeiten der Personalknappheit ist solch eine Kooperation sehr wichtig“, erklärt Inhaberin Claudia Conrads. „Mein Mann und ich sehen aber auch unsere soziale Verantwortung als Unternehmer darin, Menschen mit Beeinträchtigungen eine Chance im Arbeitsleben zu geben.“
Ein Partner für die freie Wirtschaft
DABEI ist eine Organisation der Solidarwirtschaft, die mit anderen vernetzt einen gesellschaftlichen, sozialen und nachhaltigen Mehrwert bietet:
- 2022 nutzten 121 Teilnehmer, Ehrenamtler und Praktikanten diese Möglichkeit und leisteten in den Abteilungen Catering, Bauarbeiten und Sammeldienst sowie in den Werkstätten und im Second-Hand-Shop rund 25.860 Ausbildungsstunden.
- 20 Praktikumsverträge und 11 Vermittlungen in Arbeit oder qualifizierende Ausbildung kamen zustande.
- 17 hauptamtliche Mitarbeiter betreuen die Menschen mit multiplen Vermittlungshemmnissen individuell auf ihrem Weg in die Berufswelt.
„Uns ist wichtig zu betonen, dass wir ein Partner für andere Unternehmen sind. Mit unseren Arbeitskräften und Dienstleistungen können wir sie genau dort unterstützen, wo sie dies selbst aus zeitlichen, preislichen oder anderen Gründen nicht leisten können oder möchten“, erklärt DABEI-Geschäftsführerin Angelika Jost.
Mehr Personal dank ESF+
Einen immer größeren Stellenwert nehmen die sogenannten „Sozialklauseln“ ein. Diese verpflichten Unternehmen dazu, bei öffentlichen Aufträgen einen gewissen Prozentsatz des Umsatzes an Sozialbetriebe abzugeben, indem diese mit ihrer Equipe einen bestimmten Teil des Auftrags ausführen. Stephan Palm, Geschäftsführer von Möbel Palm, setzt in solchen Fällen auf die Zusammenarbeit mit DABEI: „In unserer Schreinerei konnten wir schon viele Mitarbeiter von DABEI einsetzen. Eine absolute Win-win-Situation!“
Eine wichtige Säule ist die Bezuschussung durch den Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). So kann unter anderem genügend Personal für die Ausbildung und Begleitung der Teilnehmer bei DABEI eingestellt werden.
Anfang 2024 zieht DABEI zudem in einen Neubau in Sankt Vith. Die neuen Räumlichkeiten bieten noch bessere Arbeitsbedingungen, die Menschen können noch besser begleitet werden. „Die Herausforderung besteht ja darin, unserem sozialen und auch wirtschaftlichen Auftrag und den Anforderungen der öffentlichen Hand, die uns bezuschusst, gleichermaßen gerecht zu werden. Dazu gehört zum einen die Infrastruktur, aber auch ein Team von Mitarbeitern, die alle an einem Strang ziehen und ihre Arbeit mit Herz machen“, ist Angelika Jost überzeugt.