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Wie sieht die Zukunft Europas aus?

Drei Ostbelgier stellen in Brüssel ihre Empfehlungen vor

Am 19. Februar nahmen insgesamt 36 belgische Bürger, darunter drei Personen aus Ostbelgien, an einer Veranstaltung in Brüssel teil. Sie teilten ihre Ideen für ein besseres Europa mit belgischen und europäischen Politikern.

Mehrere Personen haben ihre Hände über einer EU-Flagge aufeinander gelegt.

Die Veranstaltung bildete den Abschluss von 12 belgischen Bürgerforen, die im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas organisiert wurden. Auch aus Ostbelgien wurden Empfehlungen in die Diskussion eingebracht.

Die 12 Panels, die von Oktober 2021 bis Februar 2022 in ganz Belgien stattfanden, brachten Dutzende von Ideen hervor, von denen die Bürgerinnen und Bürger am 19. Februar etwa 35 vorgestellt haben. Auch Walther Janssens, Wilma Schenker und die erst 15-jährige Larissa Nelles aus Ostbelgien stellten drei Ideen vor. Die Empfehlungen waren im November im Parlament der Deutschsprachigen Gemeinschaft formuliert worden.

Die Bürgerinnen und Bürger gruppierten die bereits ausgearbeiteten Vorschläge nach Themen und arbeiteten sie in verschiedenen Workshops aus. Das Ergebnis waren acht Vorschläge, die bei der Abschlusssitzung der Veranstaltung präsentiert wurden. Die von ostbelgischer Seite eingebrachten Vorschläge sind allesamt aufgenommen worden. An der Abschlusssitzung nahmen auch Vertreter der europäischen Institutionen und der belgischen Regierung teil.

Mobilität, Bildung, Energie und mehr

Folgende acht Hauptvorschläge wurden gemacht:

  1. Nachhaltige, zugängliche und erschwingliche Mobilität für jeden EU-Bürger, auch grenzüberschreitend
  2. Anregung des Konsums lokaler Lebensmittel in der EU durch Sensibilisierung, Subventionen und rechtliche Initiativen
  3. EU-Rahmen für die Kreislaufwirtschaft: längere Produktlebenszyklen und mehr Recycling, kein Export von Abfall in Drittländer mehr
  4. Stärkung der europäischen Demokratie: Dem Europäischen Parlament die (legislative) Initiative geben, mehr mit grenzüberschreitenden Bürgerpanels arbeiten, den grenzüberschreitenden Verkehr erleichtern, das Veto auf Ratsebene abschaffen, einen ständigen zivilen Dialog einrichten
  5. Europäischer Referenzrahmen für Biodiversität und Begrünung von Städten und Regionen
  6. Schaffung einer europäischen Identität und Stärkung des Europäischen Kultursektors (europäischer Fernsehkanal, Kulturtickets, Förderung von Sprachunterricht  uvm.)
  7. Ein europäischer Bildungsplan: Kurse zur europäischen Staatsbürgerschaft anbieten, Bildungsabschlüsse besser anerkennen, einen besseren Zugang zu Erasmus+ und Sprachstipendien gewährleisten
  8. Ein europäischer Aktionsplan für Energie

Die Vorschläge wurden anschließend auf der offiziellen Plattform der Konferenz eingebracht. Bürgerinnen und Bürger aus der gesamten EU können die dort vorgestellten Ideen und Vorschläge unterstützen, kommentieren und verbreiten.

Letztlich können die Vorschläge zu Empfehlungen im Abschlussbericht der Konferenz führen, der am 9. Mai 2022 vorgelegt werden soll.