Projekt Perséphone: „Integration des Biogassektors in die neue Bioökonomie"

Gärrest als Ersatz für chemische Düngemittel

Während vier Jahren hat man die Auswirkungen von Gärrest auf Grünlanderträgen und die Umwelt untersucht. Der ostbelgische Projektträger Agra-Ost war für das Projekt verantwortlich. Hier erfahren Sie mehr zu den Ergebnissen.

Das Projekt Perséphone ist auf den Biogassektor ausgerichtet. Die verschiedenen Aktionen des Projektes umfassen:

  • Forschung zur Verbesserung der Energieerträge der Biogasanlagen mithilfe der Methanisierung von überschüssigem Strom
  • Studie zu den sozioökonomischen Auswirkungen der Biogasanlagen
  • Versuche zur Nutzung von Gärrest als Nährmedium für Algenkulturen
  • Feldversuche mit dem Ziel chemische Dünger in der Landwirtschaft durch Gärrest zu ersetzen und die Auswirkungen auf die Umwelt zu erforschen

Als Gärrest wird der flüssige oder feste Rückstand bezeichnet, der bei der Vergärung von Biomasse in einer Biogasanlage zurückbleibt.

Wie wurde getestet?

Agra-Ost hat mehrere Feldversuche durchgeführt. Mehr als 20 Düngevarianten hat man an fünf Standorten in der Großregion (Belgien, Luxemburg, Deutschland & Frankreich) getestet. Die Projektpartner haben die Auswirkungen des Gärrestes auf Ertrag, Bodenleben, Luft- und Wasserqualität analysiert.

Welche Ergebnisse brachte das Projekt zum Vorschein?

Dieser - wegen seines hohen Gehalts an Pflanzennährstoffen - komplette Dünger erhöht die Erträge und gewährleistet eine exzellente Futterqualität.

Auswirkungen auf die Umwelt

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind von großer Wichtigkeit. Agra-Ost konnte zusammen mit den Partnern belegen, dass die Gärrestdüngung zu keinem höheren Risiko der Nitratauswaschung führt. Die Wasserqualität wird durch diesen organischen Dünger nicht beeinträchtigt. Auch die Gülle-Variante gewährleistet den Schutz des Wassers. Eine Reduzierung des Risikos der Nitratauswaschung wurde für diese organischen Düngevarianten gemessen.

Auswirkungen auf das Bodenleben

Nach vier bis acht Jahren Düngung konnte keine Veränderung des Bodenlebens festgestellt werden. Die Düngung mit Gärrest verursacht keine Störung der biologischen Aktivität des Bodenlebens im Grünland.

In Sachen Kohlenstoffbindung zeichnet sich außerdem eine Tendenz zur Erhöhung der Humusgehalte im Boden ab. Dieser Faktor ist angesichts des Klimawandels von essenzieller Bedeutung. Die Kohlenstoffspeicherung im Boden ist wichtig, um den Kohlenstoff-Fußabdruck der Landwirtschaft zu mindern.

Methanisierung von überschüssigem Strom

Die Methanisierung von überschüssigem Strom ist eine Methode, um die vorhandenen Biogasanlagen zur Stabilisierung der Stromnetze zu nutzen. Durch die Umwandlung des überschüssigen Stroms, aus PV oder Windkraft, können die Kosten des Ausbaus der Stromnetze verringert werden und die überschüssige Energie kann gespeichert und, bei Bedarf, ins Netz eingespeist werden.

Diese Ergebnisse heben die positiven Auswirkungen einer nachhaltigen, umweltverträglichen Landwirtschaft hervor. Sie trägt außerdem zur Erzeugung regenerativer Energien bei und fördert die Kreislaufwirtschaft in der Großregion.

Biogasanlagen können in Zukunft einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Sie ermöglichen die Umwandlung von Biomasse zu Methan und können überschüssigen Strom aus anderen erneuerbaren Quellen aufnehmen und speichern.

Die Vorteile des Einsatzes von Gärrest als Dünger sind:

  1. vollwertiger Ersatz chemischer Dünger
  2. Produktion von Futter in hoher Menge
  3. Produktion von qualitativem Futter
  4. Minderung der Nitratauswaschungen im Grundwasser
  5. Erhalt des Bodenlebens und Erhöhung des Humusgehalts

Biogasanlagen können außerdem den überschüssigen Strom aus den Stromnetzen auffangen und in einen leicht speicherbaren und flexibel nutzbaren Energieträger umwandeln, Methan.

Gärrest als Ersatz für chemische Düngemittel