Ostbelgische Jugend auf europäischer Jugendkonferenz in Slowenien

Erfahrungsbericht: Jugendvertreter auf der europäischen Jugendkonferenz

Die dritte und letzte europäische Jugendkonferenz im achten Zyklus fand unter slowenischer Präsidentschaft in Maribor statt, bzw. aufgrund von Corona bei jedem Vertreter zuhause. Hier erfahren Sie mehr!

Junge Frau sitzt vorm Laptop mit einer EU-Fahne in der Hand

Für den Rat der deutschsprachigen Jugend (RDJ) hat der europäische Vertreter Samuel Deneffe an der Jugendkonferenz teilgenommen. Ziel war es, konkrete Forderungen an die europäischen Institutionen auszuarbeiten, die auf Basis der Ergebnisse der ersten beiden Jugendkonferenzen in Deutschland und Portugal und der gesammelten Daten der NWGs entstanden.

Wie lief die Konferenz ab?

Die Themen „politische Bildung“ und „Wählen ab 16“ scheinen ein besonderes Interesse bei der Jugend hervorzurufen.

Die Konferenz startete mit einer Einführung am ersten Tag. Am zweiten Tag begannen die Vertreter in Kleingruppen, an den verschiedenen Aspekten des Youth Goal 9: Space & Participation for all, sprich an einer größeren Jugendbeteiligung, zu arbeiten.

Als RDJ-Vertreter hatte Samuel sich für die Gruppe zum Unterziel 3 entschieden, in dem es u. a. um „Wählen ab 16 und politische Bildung“ ging:

Mit einer deutschen Jugendvertreterin und einem griechischen Jugendvertreter hat er im Speziellen das Thema „Wählen ab 16“ behandelt. Für die belgische Jugend ist dieses Thema besonders interessant, da die Föderalregierung plant, das Wahlalter bei den nächsten Europawahlen 2024 auf 16 Jahre herunterzustufen. Ein sehr großes Problem bei einer solchen Veränderung im Wahlalter ist, dass in vielen Länder dafür ein Gesetz nicht ausreicht, sondern die Verfassung geändert werden muss. Zudem sind viele ältere Leute nicht davon überzeugt, dass junge Leute wählen sollten.

Aus diesem Grund haben sie sich dazu entschieden, dass Wählen ab 16 zwar eine Forderung sein sollte, aber haben dazu eine konkrete Idee mit eingebaut, die sich einfacher umsetzen lässt und ein Argument für die Senkung des Wahlalters ist: Im Vorfeld der Europawahlen soll durch lokale Jugendzentren in ganz Europa eine Europawahl für Jugendliche organisiert werden. Bei dieser Wahl haben junge Leute die Möglichkeit, ihre Meinung zu aktuellen Themen zum Ausdruck zu bringen. Die Wahlergebnisse sind nicht bindend für die Politiker, sie sollen aber dem neu gewählten Europaparlament übergeben werden. Die Inspiration zu dieser Idee kommt aus Deutschland, wo es bereits seit längerer Zeit ein ähnliches System vor der Bundestagswahl gibt („U 18“).

Am dritten Tag bestand dann die Möglichkeit, direkt mit Politikern zu sprechen und ihnen Fragen zu allen möglichen Themen zu stellen, um danach die Forderungen in Kleingruppen nochmals zu überarbeiten und final in Form zu bringen.

Am letzten Tag haben sie besprochen, wie die verschiedenen Forderungen von den europäischen Institutionen umgesetzt werden. Oftmals liegt es im Endeffekt an den EU-Mitgliedstaaten, die Forderungen umzusetzen, da die EU dazu keine Zuständigkeit hat.

Die offizielle Abschlussfeier der Konferenz kennzeichnet auch das Ende des 8. Zyklus des EU-Jugenddialogs.

Wie geht es weiter?

Jetzt sind die nationalen Arbeitsgruppen dran, die Ergebnisse der Jugendkonferenz und der letzten 15 Monate im eigenen Land in Umlauf zu bringen. Die Arbeitsgruppe in Ostbelgien, die vom RDJ koordiniert wird, macht sich also jetzt an die Arbeit - bevor ab Januar 2022 ein neues Thema in den Fokus des EU-Jugenddialogs rückt!

Der EU-Jugenddialog ist eine Methode, um Empfehlungen für die zukünftige Jugendpolitik in Europa zu sammeln. Junge Menschen und Entscheidungsträger werden an einen Tisch gesetzt, damit sie sich über eine bestimmte Fragestellung austauschen. Die Themen werden europaweit vorgegeben und von sogenannten „Nationalen Arbeitsgruppen“ bearbeitet und verbreitet. In Ostbelgien koordiniert der RDJ diese Nationale Arbeitsgruppe.